PRESSEMITTEILUNG
Vom 14. bis 16. Mai 2024 fand in Brașov (Rumänien) die Jahrestagung des SINTETIC-Projekts statt, die von zwei Projektpartnern, der Transilvania University of Brașov und ASFOR, ausgerichtet wurde.
SINTETIC – Single Item Identification for Forest Production, Protection, and Management – ist das zweitgrößte von Horizon Europe geförderte Projekt im Bereich Forstwirtschaft. Ziel ist es, die Vorteile der Digitalisierung in der Holzwertschöpfungskette zu maximieren und gleichzeitig Effizienz, Nachhaltigkeit und Transparenz zu verbessern (und so den illegalen Eintrag von Holz in die Wertschöpfungskette zu verhindern). Das von SINTETIC entwickelte Identifikationssystem kann mit einer physischen Markierung mit einem Holzhammer oder einem RFID-Tag beginnen und ermöglicht so die Rückverfolgbarkeit jedes Baumstamms vom Waldstandort bis zu den weiterverarbeitenden Unternehmen. Der Einsatz von Holzqualitätssensoren ermöglicht die Integration der Tracking-Daten mit Mehrwertinformationen und steigert so die Effizienz der gesamten Wertschöpfungskette.
Das Jahrestreffen bot dem SINTETIC-Konsortium Gelegenheit, sich über den Gesamtstatus des Projekts zu informieren und sich dabei auf die bisher abgeschlossenen technischen Arbeitspakete und Aufgaben zu konzentrieren. Die Task-Leiter stellten außerdem die bevorstehende Arbeit vor, während am letzten Tag des Jahrestreffens eine thematische Exkursion mit Schwerpunkt auf der Rückverfolgbarkeit von Baumstämmen im Wald von Brasov organisiert wurde.
In den letzten 12 Monaten haben die Forscher vor allem an der Entwicklung funktionaler Merkmale gearbeitet, die eine vollständige Rückverfolgbarkeit von Holz ermöglichen, wobei der Schwerpunkt insbesondere auf einem effizienten Daten- und Informationskommunikationssystem lag. Darüber hinaus wurde das Modell der Geodatenbank konzeptionell entworfen, das die Grundlage für die interoperablen Dienste bilden wird, die implementiert werden müssen, um die Rückverfolgbarkeit sicherzustellen und die Projektanforderungen zu erfüllen. Außerdem ist die Entwicklung einer Smartphone-APP zur Waldinventur und Holzvermessung im Gange. Die App scannt einzelne Bäume und Baumstämme mithilfe eines Lidar und liefert quantitative und qualitative Informationen sowie weitere Informationen wie Datum, Standort und IDs. Die Integration der SINTETIC-Sensortechnologie in die Waldbewirtschaftung soll zu effektiveren und nachhaltigeren Praktiken führen.
In einigen europäischen Ländern, die stärker von der Waldfragmentierung und der Aufgabe ländlicher Gebiete betroffen sind, werden inzwischen Aktivitäten zur Einbindung und Stärkung der Waldbesitzer durchgeführt. Insbesondere wird die Forest-Sharing-Plattform zur Zusammenführung und Verwaltung kleiner Waldflächen in italienischen Testgebieten eingesetzt und ihre Implementierung befindet sich in Spanien in der Entwicklung.
Nachhaltige Waldbewirtschaftung und Legalitätsaspekte stehen weiterhin im Mittelpunkt des Projekts. Aus diesem Grund wurden die beiden Waldzertifizierungssysteme FSC und PEFC eingeladen, eine Online-Präsentation zu halten und ihre laufenden Maßnahmen zur Anpassung an die neuen Anforderungen der neuen Verordnung (EU) 2023/1115 an entwaldungsfreie Produkte zu erläutern, während ASFOR einen Vortrag hielt Rumäniens elektronisches Rückverfolgbarkeitssystem für Holz, „Sumal 2.0“, das Echtzeitdaten über Erntegenehmigungen und Holztransporte liefert. Die Sumal 2.0 APP bietet Informationen über die Erntegenehmigungen (APV), die Standorte, von denen aus das Holz verladen wird, die Transport-ID und das Ziel sowie die Informationen zu diesen Punkten auf einem Online-Webkartendienst. APVs stammen aus Baummarkierungen, die das ganze Jahr über mit Hilfe mobiler Geräte durchgeführt werden.
Es wurden auch Diskussionen über den möglichen Beitrag zur Umsetzung der neuen europäischen Verordnung über entwaldungsfreie Produkte geführt. Insbesondere wurde hervorgehoben, dass das Protokollrückverfolgbarkeitssystem von SINTETIC in Ländern mit hohem Risiko der Entwaldung und Waldschädigung mehrere Vorteile bieten kann. Dazu gehören die Sicherstellung der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften, die Verhinderung des Markteintritts von illegalem Holz, die Verbesserung der Transparenz der Lieferkette sowie die Unterstützung des Risikomanagements und der Risikominderung durch die Identifizierung und Bewältigung potenzieller Risiken wie Betrug, unethische Praktiken oder Umweltbedenken.
In diesem ersten Jahr konzentrierte sich SINTETIC auch auf die Kommunikation, um das Projekt einem breiteren Publikum vorzustellen. Unter anderem wurde im September 2023 ein spezielles Online-Seminar organisiert, um der europäischen Sägeindustrie die Ziele von SINTETIC vorzustellen. Darüber hinaus wurde SINTETIC im Rahmen der von der GD GROW organisierten Forstindustrie-Expertengruppe (Fbi) vorgestellt. Während der Generalversammlung wurde erwartet, dass eine eigene Projektseite auf Instagram gestartet wird, um Informationen über SINTETIC einem jüngeren Publikum zugänglich zu machen.
Mit Blick auf die Zukunft werden die kommenden Monate dazu genutzt, die IT- und technische Struktur zu vervollständigen, die die Technologien von SINTETIC kennzeichnet.
Weitere Informationen: https://sinteticproject.eu/
Kontakt: sintetic@ctfc.cat
LinkedIn: SINTETIC-Projekt