PRESSEMITTEILUNG Solsona (Spanien), 2023/06/08
Im Rahmen des Projekts wird ein neues System entwickelt, mit dem Kunden, die Holzprodukte kaufen, diese bis zu den einzelnen Bäumen im Wald, aus denen sie hergestellt wurden, zurückverfolgen können.
SINTETIC, ein bahnbrechendes Projekt mit dem Ziel, ein umfassendes Datenmanagementsystem für die gesamte Waldwertschöpfungskette der EU bereitzustellen, hat diese Woche in Solsona, Spanien, sein Auftakttreffen gefeiert. Mit einem Gesamtbudget von fast 9 Millionen Euro wird das Forstwissenschaftliche und Technologiezentrum Kataloniens (CTFC) das SINTETIC-Projekt koordinieren, an dem 21 Partner aus der gesamten Europäischen Union beteiligt sind.
Das Projekt startet wenige Monate nach der Verabschiedung einer neuen EU-Verordnung über entwaldungsfreie Produkte, die allen Betreibern und Händlern umfassende Sorgfaltspflichten in der Wertschöpfungskette vorschreibt und gleichzeitig die Transparenz in der Holzlieferkette erhöhen soll. Wenn SINTETIC in vier Jahren abgeschlossen ist, wird das Programm in der Lage sein, die gesamte Waldwertschöpfungskette, Bäume, Baumstämme und Holzbretter, zu verfolgen – mithilfe von fünf verschiedenen, aber integrierten Trackingsystemen.
„SIETIC wird ein innovatives System zur Rückverfolgung von Waldprodukten und zur Verknüpfung der entlang der gesamten Wertschöpfungskette generierten Daten etablieren. Das Ziel besteht darin, einen Dienst zu schaffen, der durch die wirtschaftlichen Vorteile bezahlt wird, die er allen Akteuren des Forstsektors bietet, der aber auch Daten und Modelle generieren kann, um die europäischen Wälder besser zu schützen und zu verwalten“, betont Projektkoordinator Gianni Picchi. CNR-Forscher und außerordentlicher Forscher am CTFC.
Vom Wald zum Kunden
Das Ziel von SINTETIC ist die Entwicklung und Implementierung einer digitalen Plattform, die ein umfassendes Datenmanagementsystem für die gesamte forstwirtschaftliche Wertschöpfungskette bereitstellen kann. Der Kern des vorgeschlagenen Systems ist eine bahnbrechende Lösung für die vollständige Rückverfolgbarkeit von Forstprodukten, die auf der erstmaligen Integration von fünf hochmodernen Technologien basiert. Die Machbarkeit des Systems wird an acht Standorten in Finnland (2), Rumänien (2), Schweden, Frankreich, Spanien und Italien demonstriert.
Jedem einzelnen Artikel wird eine eindeutige ID zugewiesen, die wiederum digital an eine zentrale Geodatenbank übermittelt wird. Dadurch kann jeder Artikel auf seinem Weg entlang der Wertschöpfungskette des Waldes verfolgt werden. Das System der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) wird es auch ermöglichen, Ertrags- und Produktionsmessungen mit jedem früheren Punkt in der Wertschöpfungskette in Beziehung zu setzen. Auch historische Klimadaten, forstwirtschaftliche Behandlungen und Waldbestandsbeschreibungen werden einbezogen.
Im Mittelpunkt der Arbeit von SINTETIC wird die Integration von fünf separaten Tracking-Technologien stehen, nämlich: Radiofrequenz-Identifikation, mit der sowohl stehende Bäume als auch Rundholz markiert werden können, ein mit einem Hammer direkt in das Holz eingeprägter Stanzcode und ein CT-Stamm Scanner im Sägewerk, optische Vision-Scanner (Fingerabdruck) und schließlich nach der Produktion ein Barcode/QR-Code, der die Identifizierung im Einzelhandelsprozess ermöglicht. Der letzte Schritt ist von entscheidender Bedeutung, da er es Betreibern und Kunden ermöglicht, den Holzbestandteil im fertigen Produkt auf einen bestimmten Wald und einen einzelnen Baum zurückzuführen.
Abgesehen von der Förderung einer weit verbreiteten Einführung gemeinsam genutzter digitaler Technologien hoffen die Projektforscher, dass dadurch die Zahl der EU-Waldgebiete unter aktiver Bewirtschaftung erhöht wird, was wiederum die Gesundheit und Produktivität der Waldbestände verbessern wird. Das Projekt zielt außerdem darauf ab, die Gesamttransportkosten und die damit verbundenen Treibhausgasemissionen um 5 % zu senken und die Ausbeute an hochwertigen Schnittholzprodukten von 20 bis 22 % des verarbeiteten Rundholzvolumens zu steigern.
Europaweites Trackingsystem
Der EU-Forstsektor ist sehr vielfältig. Um dies zu bewältigen, wird die Plattform so konzipiert, dass sie zwei „extreme“ Szenarien im Forstsektor – und folglich alles dazwischen – berücksichtigt, nämlich:
- Der Altwaldsektor, wie er im Norden und in der Mitte der EU zu finden ist, repräsentiert hochwertige Wälder mit guter Datenverfügbarkeit, vollmechanisierten Erntesystemen und einer gut strukturierten Lieferkette, einschließlich moderner Sägewerke, die mit Sensoren zur Qualitätsbewertung ausgestattet sind.
- Der Forstsektor, wie er im Mittelmeerraum und in der östlichen EU zu finden ist, weist eine starke Fragmentierung des Waldbesitzes, nicht harmonisierte Bestände, kleine und kleinste Sägewerke sowie ein geringes Maß an Investitionen und Innovation auf.
Für weitere Informationen: Comunicacio@ctfc.cat
Lesen Sie mehr über das Projekt: https://sinteticproject.eu